Das fertige Layout strahlt am Bildschirm mit kräftigen Farben und schönen Kontrasten. Doch das entsprechende Druckprodukt überzeugt wenig: Überraschenderweise wirken die Farben stumpf und generell irgendwie nicht so richtig. Aber warum ist der Ausdruck anders als am Bildschirm? Wie hier die Kürzel RGB und CMYK ins Spiel kommen, betrachten wir in diesem Blogartikel.
Kennen Sie die Situation? Sie gestalten ein Bild am PC oder retuschieren nachträglich ein Foto mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms. Die Farben wurden intensiviert, Kontraste angepasst, Texte hinzugefügt und Sie sind zufrieden mit dem Ergebnis. Nun möchten Sie das Bild ausdrucken. Doch was ist das? Beim direkten Vergleich fällt auf: Das Druckbild und das Layout auf Ihrem Monitor unterscheiden sich. Ist der Monitor falsch kalibriert? Hat der Drucker zu wenig Tinte? Ist es ein einmaliger Fehldruck? Wenn Sie all diese Fragen verneinen können, liegt es höchstwahrscheinlich daran, dass Ihr PC mit RGB und Ihr Drucker mit CMYK Farben arbeitet.
Wer nicht regelmäßig mit Grafik und Druck zu tun hat, kennt die Unterschiede zwischen RGB und CMYK oft nicht wirklich. Jedoch ist die Wahl des Farbmodells ein entscheidender Faktor für die optimale Darstellung am Bildschirm oder eben auch im Print-Bereich.
RGB – der Farbraum von Bildschirmen
Die Abkürzung RGB steht für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Es handelt sich hierbei um ein additives Farbmodell, denn die wahrgenommenen Farben entstehen durch schrittweises Addieren einer weiteren Farbe. So sind rund 16 Millionen verschiedene Farben möglich.
Stellen Sie sich folgendes vor: Sie sind in einem dunklen Raum und rotes Licht wird an die Wand projiziert. Diese Fläche wirkt dann erstmals rot. Wird grünes Licht hinzugefügt, entsteht im Schnittbereich die Farbe Gelb. Wenn dann noch blaues Licht dazu projiziert wird, erscheint der Schnittbereich weiß.
Genau dieses Prinzip kommt auch bei Monitoren, Smartphones und Fernsehern zum Einsatz. Auf den Displays leuchten Millionen von roten, grünen und blauen Lichtpixel. Die einzelnen Pixel können nicht nur in ihrer Intensität, sondern auch in ihrer Helligkeit variieren. Gemäß der additiven Farbmischung entstehen dann die unterschiedlichen Farben.
CMYK – der Farbraum für Druckerzeugnisse
CMYK steht für die Farben Cyan, Magenta, Yellow und der Key Colour Schwarz. Im Gegensatz zu den RGB-Farben spricht man hierbei von einem subtraktiven Farbraum, da das Ergebnis dunkler wird, je mehr Farbe aufgetragen werden. Wenn man Cyan, Magenta und Gelb zu jeweils 100 % mischt, erhält man kein reines Schwarz, sondern nur ein dunkles Braun. An dieser Stelle wird die Key Colour Schwarz benötigt. CMYK Farben kommen bei allen Druckerzeugnissen wie Visitenkarten, Aufkleber, Poster, Flyer und auch im Packaging Design zum Einsatz.
Für den Druck müssen also die RGB Daten umgewandelt werden. Da der CMYK Farbraum kleiner als der RGB Farbraum ist, können nicht alle Farben eins zu eins übernommen werden. An dieser Stelle kann es unter Umständen zu Farbverschiebungen und Farbverfälschungen kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Unterschiede zwischen dem RGB- und CMYK-Farbmodell zu kennen.
Farbe ist nicht gleich Farbe: Die Unterschiede zwischen RGB und CMYK
Damit Sie jede Phase des Designprozesses planen und optimieren können, haben wir die Unterschiede zwischen RGB und CMYK für Sie zusammengefasst:
- RGB besteht aus den Primärfarben Rot, Grün und Blau. CMYK besteht aus den Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key.
- Das RGB Farbmodell wird überall verwendet, wo die Farbwahrnehmung durch das Licht erzeugt wird, also z. B. bei Farben am Handy-Bildschirm, Fernseher oder auch Digitalkamera. CMYK Farben werden hingegen im Print-Bereich verwendet.
- Je mehr Farben im RGB Farbraum eingesetzt werden, desto heller wird das Bild. Im Gegensatz dazu wird das Bild dunkler, je mehr Farben im CMYK Farbraum eingesetzt werden.
- RGB Farben sind prinzipiell kräftiger als Druckfarben.
- Wird ein Bild vom RGB Farbraum in den CMYK Farbraum umgewandelt, kann es passieren, dass nicht alle Farben zu 100 % übernommen werden können und gewisse Farbabweichungen sind möglich.
Wenn Sie noch weitere Fragen zu den verschiedenen Farbmodellen haben, stehen Ihnen unsere Expert*innen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach!