Googles oberste Prämisse ist es, dem Nutzer der Suchmaschine das bestmögliche Ergebnis zu präsentieren. Damit das gelingt, sammelt Google Daten, wertet diese aus, verbessert seine Suchalgorithmen und führt regelmäßig Updates und neue Funktionen ein. Bei den Neuesten handelt es sich um das Passage Indexing, dem Indexieren von Textausschnitten und der Conversational Search, bei der Suchanfragen mit zuvor getätigten Suchen in Bezug gesetzt werden.
Passage Indexing – Textausschnitte sollen Fragen beantworten
Auf dem Online-Event „Search On“ stellte Google Neuerungen in der Suche vor. Eine davon ist das Passage Indexing, dem Indexieren von Textausschnitten. Was anfangs vielleicht nicht sonderlich spannend klingt, ist einen etwas genaueren Blick wert – denn laut Google sollen rund 7 Prozent aller Suchanfragen betroffen sein. Gerade bei spezifischen Suchanfragen tut sich Google manchmal schwer, die richtigen Ergebnisse für den Nutzer zu liefern. Schließlich bewertet Google URLs in ihrer Gesamtheit, was bedeutet, dass der Inhalt einer URL einem bestimmtem Thema bzw. einem Subthema zugeordnet wird.
Mithilfe von AI-getrieben Algorithmen soll es aber nun möglich sein, auch einzelne Textausschnitte und nicht nur Webseiten an sich, besser zu verstehen. Damit können einzelne und spezifische Inhalte viel besser erkannt und als eine Art Snippet in den Suchergebnissen ausgeliefert werden.
“Very specific searches can be the hardest to get right, since sometimes the single sentence that answers your question might be buried deep in a web page. We’ve recently made a breakthrough in ranking and are now able to not just index web pages, but individual passages from the pages. By better understanding the relevancy of specific passages, not just the overall page, we can find that needle-in-a-haystack information you’re looking for. This technology will improve 7 percent of search queries across all languages as we roll it out globally.” – Google Statement zum Passaging
Wie gesagt, dürfte das neue Feature vor allem Fragen und Long-Tail-Suchanfragen beeinflussen. Hier erhofft sich Google, dem User auf den ersten Blick eine Antwort zu liefern und der Nutzer somit im Idealfall nicht mehr auf einer Website nach der Antwort suchen muss. Auf dem Blog von Google findet man ein schönes Beispiel, wie dieselbe Suchanfrage vor und nach dem Update aussieht:
Was bedeutet das aber für SEO und Website-Betreiber? Wie der Name Passage Indexing fälschlicher Weise vermuten lässt, werden die einzelnen Passagen nicht in den Google Index aufgenommen und ranken daher nicht. Was jedoch eine wichtige Rolle spielt, ist, dass Nutzer nicht mehr zwangsläufig eine Seite besuchen müssen, um die Key-Informationen zu erhalten. Wie im oben angeführten Beispiel erhält der Suchende bereits eine sehr genaue Antwort auf seine Frage und hält es daher eventuell nicht mehr für nötig, weitere Webseiten zu besuchen. Das könnte zur Folge haben, dass eine Seite zwar auf Platz eins ranken kann, aber nun weniger oft besucht wird, wenn ein ausgespielter Textausschnitt bereits die relevanten Informationen geliefert hat.
Es bietet aber auch Chancen für Website-Betreiber, die noch nicht so gut auf Google ranken. Denn wer gute, aufschlussreiche Texte liefert, kann mit dem Passage Indexing nun ganz oben auf der Ergebnisseite erscheinen und kann dadurch seine Bekanntheit und Trafic steigern.
Conversational Search – kontextbezogene Suchergebnisse
Eine weitere Neuheit ist die Conversational Search. Stellen Sie sich vor, Sie führen ein Gespräch mit einer Person und stellen mehrere Fragen zu einem Thema und ihr Gegenüber würde jedes Mal die zuvor gestellten Fragen vergessen. Das wäre doch seltsam, oder nicht? So, oder zumindest so ähnlich verhielt es sich bei Google: Suchanfragen wurden bisher immer einzeln und und nicht im Kontext der zuvor gestellten Suchanfragen betrachtet. Gerade bei mehrdeutigen Anfragen führte das dazu, dass Nutzer ihre Anfragen umformulieren oder spezifizieren mussten, um passende Ergebnisse zu erhalten. Genau das soll jetzt Dank dem neuen Update der Geschichte angehören.
Google erklärt in einem Blogartikel die Conversational Search wie folgt:
„Say you’re planning your Thanksgiving and you start your research to get ready. Previously you may have found yourself lost when, after searching for turkey recipes, you started searching ‚carving‘ and weren’t expecting the results you received, especially if you missed the search suggestion for ‚carving a turkey‘. Since ‚carving‘ is a search with many meanings, previously Google would use the most common interpretation in ranking results [Skiing technique]. But with this change, we can determine that you’re looking to learn more about preparing and serving a turkey and we’ll provide you with a helpful suggestion at the top of your search results page to get you to what you were actually looking for.“
Mit der Conversational Search möchte Google aber auch Erkundungen für seine Nutzer einfacher gestalten. Sucht man etwa nach dem Film „Bad Santa“ und anschließend nach „Der Grinch“, erkennt Google, dass man auf der Suche nach ähnlichen Weihnachtsfilmen ist, und liefert entsprechende Vorschläge.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass Google mithilfe von AI-getriebenen, neuen Algorithmen immer bessere Suchergebnisse für den einzelnen Nutzer liefern möchte. Sowohl das Passage Indexing als auch die Conversational Search tragen jeweils dazu bei, dass nötige und vor allem relevante Informationen möglichst weit oben auf der Seite der Suchergebnisse angezeigt werden.
Derartige Neuerungen bringen auch unweigerlich Änderungen bei der Suchmaschinen Optimierung mit sich. Mal mehr, mal weniger. Wir von artindustrial verfolgen Trends und Änderungen in den Bereich SEO und SEA, um auf diese möglichst gut reagieren zu können. Wenn Sie nach einem Partner für Ihr nächstes Online Projekt suchen, können Sie uns hier kontaktieren.