Spricht man von Suchmaschinen, ist das erste Wort, was einem dazu einfällt höchstwahrscheinlich „Google“. Die Suchmaschine, benannt nach dem gleichnamigen Unternehmen wird schon beinahe als Synonym für Suchmaschinen verwendet. Das könnte daran liegen, dass Google eine Art Monopolstellung hat. Und das, obwohl es eigentlich zahlreiche Alternativen gibt.
Die Marktanteile der Suchmaschinen: weltweit und national
Google ist wohl eine der bekanntesten Suchmaschinen weltweit. Aber hat der Konzern mit seiner Suchmaschine wirklich eine Monopolstellung inne? Die Antwort lautet ja. Zumindest sagen das die Statistiken. Google hat nämlich laut aktuellen Daten des Unternehmens Statcounter unter den Suchmaschinen einen weltweiten Marktanteil von rund 92 Prozent, gefolgt von Bing mit rund 2,5 Prozent. Dabei wird nicht unterschieden, ob die Suchmaschine am Desktop, Tablet oder Mobile benutzt wurde.
In Österreich sieht es jedoch etwas anders aus. So war Google im Jahr 2009 noch bei einem Anteil von rund 97 Prozent und ist jetzt „nur noch“ bei knapp 94 Prozent. Den größten Beitrag zum Verlust hat wohl die Suchmaschine Bing geleistet, welche 2009 online gegangen ist. Sie liegt in Österreich derzeit bei einem Anteil von 4 Prozent. In den meisten europäischen Ländern verhält es sich im Regelfall ähnlich. Unterscheidet man aber die Marktanteile der Suchmaschinen nach Nutzungsgerät – also Desktop, Tablet oder Mobile – wird es zumindest etwas spannender.
Marktanteile von Google am Desktop
Die Veränderungen der Marktanteile sind relativ gering, wenn man weltweit alle Suchanfragen, egal über welches Gerät sie gestellt wurden, betrachtet. Fokussiert man sich jedoch auf die Suchanfragen, die über den Desktop aufgerufen werden, erhält man auf nationaler Ebene etwas interessantere Ergebnisse. Denn im DACH-Raum scheint der Marktanteil von Google langsam zu sinken.
Suchmaschinen im DACH-Raum
Vor allem in Deutschland kommt es momentan zu interessanten Geschehnissen. So lag Google die letzten fünf Jahre durchschnittlich bei 89 Prozent – mit einem Peak von 93,4 Prozent im November 2018. Seitdem sinkt der Marktanteil beinahe stetig und liegt im Februar 2021 bei 82 Prozent. Das macht im Vergleich zum Jahr 2018 einen Unterschied von etwa 11 Prozent. Bing hingegen hat bis auf einen Einbruch während dem Hoch von Google stets an Marktanteilen aufgeholt – von anfangs ca. 6 Prozent zu aktuellen 12 Prozent. Der gleiche Trend liegt auch in Österreich (von 94 auf 88 Prozent) und der Schweiz (von 94 auf 87 Prozent) vor. Bei der Mobile-Nutzung bleibt der Marktanteil von Google in allen DACH-Ländern weitestgehend konstant.
Suchmaschinen in Russland und China
Spannender schaut es hingegen in Ländern wie Russland oder China aus. In Russland gibt es neben Google auch noch die Suchmaschine Yandex. Beide Suchmaschinen liegen mit ihrem Marktanteil zwischen 40 und 60 Prozent, wobei die meiste Zeit Google die beliebtere Suchmaschine dargestellt. Nur in den Jahren von 2017 bis 2019 verzeichnete Yandex mehr Suchanfragen als Google. Momentan liefern sich Google mit 48 Prozent und Yandex mit 47 Prozent ein enges Rennen.
In China hingegen war Baidu lange Zeit einer der Marktführer mit rund 60 Prozent. Haosou lag mit durchschnittlichen 27 Prozent lange auf dem zweiten Platz und Google musste sich mit nur durchschnittlich 5 Prozent zufriedengeben. Auch die Suchmaschine Sogou lag bis vor zwei Jahren ähnlich wie Google immer um die 5 oder 4 Prozent. Dann kam es jedoch mit dem Aufstieg von Sogou zu einem massiven Umschwung. Das Ergebnis: Sogou und Baidu befinden sich in einem ständigen Kampf um den ersten Platz, wie die folgende Grafik zeigt.
Wird Google irgendwann verdrängt?
Aber kann so etwas wie in China auch bei uns passieren? Kann eine andere Suchmaschine Google plötzlich vom Markt verdrängen? All diese Fragen sind schwer zu beantworten und niemand kann das mit Sicherheit vorhersagen. Dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. So hätte in China vor einigen Jahren sicher niemand geahnt, dass die Suchmaschine Sougo jetzt einen der größten Marktanteile im Land hat. Zu verdanken war das etwa großen Investitionen in künstliche Intelligenz und technischen Fortschritten sowie dem Gang an die Börse und einem größeren Fokus auf Nutzerintentionen.
Sowohl das Image des betreibenden Unternehmens der Suchmaschine, die Privatsphäre bzw. Datensicherheit für die User als auch gesellschaftliche Aspekte sind wesentliche Einflussfaktoren. Aber auch Kooperationen zwischen verschiedenen Unternehmen können in Zukunft entscheidend für die Entwicklung der Marktanteile von Suchmaschinen sein.
Lohnt sich SEO für andere Suchmaschinen als Google?
Für Suchmaschienenoptimierer und Marketer ist ein stabiler Markt durchaus vorteilhaft. Wird von den Internet-Usern hauptsächlich eine Suchmaschine wie etwa Google benutzt, reicht es meistens aus, wenn man seine Website nur für jene Suchmaschine optimiert. Außerdem ist es einfacher auf dem neuesten Stand zu bleiben und das Werbebudget muss nicht auf verschiedene Suchmaschinen aufgeteilt werden.
Solange Google also eine derart prominente Stellung als Suchmaschine inne hat, werden sich viele fragen, ob es überhaupt Sinn macht, auf anderen Suchmaschinen SEO zu betreiben oder sogar Werbung zu schalten. Leider gibt es auch auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Für viele Unternehmen reicht wahrscheinlich eine gute Sichtbarkeit auf Google aus. Dennoch sollten Marketer und Websitebetreiber beachten, dass der Wettbewerb auf anderen Suchmaschinen geringer ist und sie dort neue Kunden gewinnen können, die man auf Google nicht erreicht.
Fazit
Am Weltmarkt und insbesondere in europäischen Länder nimmt Google eine dominante Stellung unter den Suchmaschinen ein. Obwohl die Auswahl an Suchmaschinen groß ist und Googles Anteile im Desktop-Bereich die letzten Jahre gesunken sind, bleibt Google vorerst wahrscheinlich Marktführer. Das bedeutet aber nicht, dass Webseitenbetreiber und Suchmaschinenoptimierer nur für Google optimieren sollten, denn auch Suchmaschinen wie Bing oder Ecosia bieten sich an, um neue Kunden zu gewinnen.
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