Der Google Ads-Safety-Report & die Google Ads Werberichtlinien

Google hat wieder seinen jährlichen Ads-Safety-Report veröffentlicht. In diesem zeigt das Unternehmen, wie viele Werbeanzeigen im letzten Jahr erfolgreich geblockt wurden. Das Ziel dahinter: Die Qualitätssicherung von Werbeanzeigen. Denn damit soll letztendlich die Akzeptanz von Werbung sowohl bei den Empfängern als auch bei den Werbetreibenden gestärkt werden. Zudem geben wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Google Ads Werberichtlinien.

Der neue Ads-Safety-Report von Google

Dieses Jahr hat Google seinen zehnten Ads-Safety-Report veröffentlicht. Wie die Jahre zuvor listet Google auch im diesjährigen Report die Verstöße gegen seine Werberichtlinien auf. Die Richtlinien dienen dazu, den Werbeempfängern mehr Sicherheit und eine hohe Qualität der Werbeanzeigen zu gewährleisten. Das Unternehmen möchte damit das Vertrauen in das Werbe-Ökosystem stärken – schließlich lagen die Werbeumsätze von Google im letzten Jahr bei rund 146 Milliarden US-Dollar. Daher wundert es nicht, dass Google seine Richtlinien stets anpasst.

So berichtet Scott Spencer, Vice President für Ads Privacy & Safety bei Google, in einem Blogpost, dass Google in diesem Jahr rund 40 Werberichtlinien aktualisiert oder hinzugefügt hat. Innerhalb von Googles Prüfvorgang werden dann diese Richtlinien benutzt, um zu entscheiden, ob Werbeanzeigen freigegeben, eingeschränkt oder blockiert werden.

Blockierte & eingeschränkte Werbeanzeigen

Rund 3,1 Milliarden Werbeanzeigen haben im Jahr 2020 gegen die Vorschriften verstoßen, woraufhin Google diese blockiert oder entfernt hat. Weitere 6,4 Milliarden Anzeigen hat Google laut Scott Spencer beschränkt.

Die folgende Grafik aus dem Google Bericht zeigt, dass die meisten Verstöße in den Bereich „Missbrauch des Werbenetzwerks“ fallen. Dazu gehören beispielsweise Werbeanzeigen, Inhalte oder Webseiten mit denen die Verfahren zur Anzeigenüberprüfung umgangen werden sollen. Aber auch in den Bereichen „Gesundheit und Medizin“, „Marken“, „Glücksspiel“ oder „Finanzdienstleistungen“ hat Google jeweils über 2 Millionen Anzeigen blockiert oder entfernt.

  • Blocked-Ads 2020

Google hat zu den blockierten Werbeanzeigen noch zusätzlich rund 6,4 Milliarden Anzeigen beschränkt. Aber was genau ist eine beschränkte Werbeanzeige?

Eine beschränkte Anzeige kann zwar grundsätzlich ausgeliefert werden, unterliegt aber einigen Restriktionen. So kann Google einzelne Werbeanzeigen etwa nur für bestimmte Länder und Regionen zulassen. Ein Beispiel dafür wären Werbeanzeigen für Glücksspiel. Diese dürfen unter anderem nur in Ländern ausgespielt werden, in denen Glücksspielwerbung auch legal ist. Kurz gesagt: Ziel ist es, Werbeanzeigen nur dort auszuspielen, wo diese angebracht und vor allem legal sind.

Ein anderes Beispiel, dass Scott Spencer in seinem Blogartikel nennt, ist Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente. Um entsprechende Werbung ausspielen zu dürfen, muss sich das Unternehmen zuerst auf Google zertifizieren. Anschließend kann das Unternehmen die Werbung in Ländern anzeigen, in denen der Online-Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten erlaubt ist.

„Restricting ads allows us to tailor our approach based on geography, local laws and our certification programs, so that approved ads only show where appropriate, regulated and legal. For example, we require online pharmacies to complete a certification program, and once certified, we only show their ads in specific countries where the online sale of prescription drugs is allowed. “ – Scott Spencer

Werberichtlinien für Publisher

Google prüft aber nicht nur Werbeanzeigen auf ihre Qualität hin, sondern auch Unternehmen bzw. Publisher haben sich an Richtlinien zu halten. Im letzten Jahr hat Google Werbeanzeigen von rund 1,3 Milliarden Publisher-Seiten entfernt. Im Jahr 2019 waren es lediglich 21 Millionen. Der große Anstieg ist laut Google den großen Investitionen in die automatisierte Erkennungssoftware zu verdanken. Außerdem hat Google das Schalten von Werbeanzeigen auf über 1,6 Millionen Publisher-Seiten gestoppt, nachdem diese tiefgreifende oder schwerwiegende Verstöße begangen haben. Die folgenden Bereiche waren laut dem Ads-Safety-Report besonders betroffen:

Übersicht der Google Ads Werberichtlinien

Die Richtlinien von Google Ads lassen sich in vier große Bereiche unterteilen:

  • unzulässige Inhalte
  • unzulässige Praktiken
  • eingeschränkt zulässige Inhalte
  • technische & redaktionelle Anforderungen

Unzulässige Inhalte

Zu den unzulässigen Inhalten zählen etwa der Verkauf und das Werben für gefälschte Produkte sowie gefährlicher Produkte oder Dienstleistungen. Als Beispiele führt Google chemische oder pflanzliche Drogen, Waffen, Feuerwerkskörper, Sprengstoffe, Tabakprodukte sowie Anleitungen zur Herstellung gefährlicher Produkte an.

Aber auch unangemessene und anstößige Inhalte duldet der Konzern nicht. Dazu gehören Mobbing, Diskriminierung, Produkte und Materialien in Zusammenhang mit Hassgruppierungen, Bilder von Tatorten oder Unfällen, Mord, Tierquälerei und viele mehr.

Außerdem soll unlauteres Verhalten vermieden werden. Daher ist Werbung für Produkte wie Hackersoftware verboten. Genauso verhält es sich mit Diensten zum künstlichen Steigern von Anzeigen- oder Websitezugriffen, der Erstellung gefälschter Dokumente oder der Mithilfe zu wissenschaftlichem Betrug.

Unzulässige Praktiken

Der zweite große Bereich sind die unzulässigen Praktiken. Wie bereits in diesem Artikel erwähnt wurde, zählt hierzu der Missbrauch des Werbenetzwerkes. Aber auch falsche Darstellungen wie etwa das Verschweigen von Zahlungsangaben oder Kosten im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen wie Zinssätzen oder (Straf-)gebühren. Des Weiteren zählen auch unrealistische Angaben zur möglichen Gewichtsabnahme oder möglichem finanziellen Gewinn und Phishing dazu.

Zuletzt ist die Datenerfassung und -Nutzung Teil der unzulässigen Praktiken. Google plädiert nämlich darauf, dass deren Werbepartner die Nutzerdaten schützen und mit gebotener Sorgfalt behandeln. Daten, mit denen sorgsam umgegangen werden soll, sind zum Beispiel: der vollständige Name, Postanschrift, E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Personal-, Reisepass- sowie Versicherungs- oder Steuernummern. Aber auch die finanzielle Situation, politische Neigung, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft oder die Religion.

Ein Verstoß wäre beispielsweise das Erfassen von Kreditkartendaten über einen unsicheren Server oder Werbung in der behauptet wird, Kenntnis über die sexuelle Orientierung oder der finanziellen Lage zu haben. Zudem gibt es zusätzliche Richtlinien für personalisierte Anzeigen einschließlich Remarketing und benutzerdefinierten Zielgruppen.

Eingeschränkt zulässige Inhalte

Der dritte Bereich sind eingeschränkt zulässige Inhalte. Wie schon zuvor kurz angeschnitten, handelt es sich hierbei um Werbung, die nicht an alle Nutzer an allen Standorten ausgeliefert werden darf. In diesen Bereich fallen Inhalte für Erwachsene, Alkohol, Urheberrechte, Glücksspiel, Gesundheit und Medizin, politische Inhalte, Finanzdienstleistungen, Marken oder Inhalte speziell für Kinder. Zu jeder dieser Kategorien findet man bei Google weiterführende Informationen, was genau zu beachten ist.

Redaktionelle und technische Anforderungen

Der letzte große Bereich der Google Ads Werberichtlinien sind die redaktionellen und technischen Anforderungen. Google legt großen Wert darauf, dass die Werbeanzeigen, die die Nutzer sehen, eine einwandfreie Interaktion ermöglichen und ansprechend gestaltet sind. Auf redaktioneller Ebene dürfen Anzeigen daher keine zu vagen Formulierungen wie etwa  „Produkt hier kaufen“ enthalten. Besser wäre es, das Produkt beim Namen zu nennen. Aber auch Aufmerksamkeit erregende Schreibweisen sind nicht erlaubt. Beispiele dafür sind: g-r-a-t-i-s, GRATIS oder grati$

Die technischen Anforderungen sind schnell erklärt. Dabei geht es darum, dass beispielsweise die Verlinkung auf die Zielwebsite funktioniert, verwendete Videos auch öffentlich zugänglich sind und generell die Funktionalität der Werbeanzeige gewährleistet wird.

Wichtig ist auch, dass die Anforderungen an die Anzeigenformate eingehalten werden. Dabei sollte die maximale Zeichenanzahl, die Bildgröße, Videolänge, die zulässige Dateigröße und die richtigen Seitenverhältnisse eingehalten werden.

Zudem gibt es die Anforderungen an Ziele. Beispiele für Werbung, die diese nicht erfüllen wären:

  • Die angezeigte URL in der Werbeanzeige leitet auf eine andere Zielseite weiter
  • Wenn die angezeigte URL auf eine nicht fertiggestellte oder nicht funktionierende Website oder App führt
  • Die verlinkte Website in den gängigen Browsern nicht darstellbar ist
  • Websites, bei denen der „Zurück“-Button des Browsers deaktiviert ist

Alles in allem gibt es einige Werberichtlinien, die die Werbenden beachten müssen. Vor allem in sensiblen Bereichen gibt es teils hohe Hürden und Restriktionen. Ein genauer Blick in die Werberichtlinien kann sich hier lohnen, um das Prüfungsverfahren für die Werbeanzeigen erfolgreich zu bestehen.

Als Agentur mit langjähriger Erfahrung helfen wir Ihnen gerne dabei, die richtige Online Strategie zu entwickeln und mit der richtigen Werbung die richtige Zielgruppe zu erreichen. Kontaktieren Sie uns einfach!

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