Seit Mitte Jänner gibt es eine neue App im deutschsprachigen Raum: Clubhouse. Dabei handelt es sich um eine Audio-Only-Plattform, die allerdings bisher nur für IOS-Benutzer*innen zugänglich und noch in der Betaphase ist.
Die neue Social-App wurde von den beiden US-Amerikanern Paul Davison und Rohan Seth entwickelt. Davison war zuvor bei Pinterest tätig, Seth bei Google. Als Audio-Only-Plattform unterscheidet sich Clubhouse von den großen bekannten Playern wie Facebook und Instagram. Am besten lässt sich das Format als eine Art Live-Podcast beschreiben. Momentan gibt es die App nur für Apple-User, jedoch soll in einigen Wochen eine Android-Version folgen.
Der Hype um Clubhouse ist groß und die Community wächst immer weiter. Da stellt sich auch für Marken und Unternehmen die Frage: Was kann die neue App und welchen Nutzen hat sie für den B2B-Bereich?
Eines steht fest: Mit 6 Millionen registrierten Usern weltweit und über 2 Millionen Menschen, die wöchentlich die App aktiv nutzen, sorgt Clubhouse aktuell für reichlich Gesprächsstoff. Besonders in Marketing- und Tech-Branchen wird viel über die neue Social-Plattform diskutiert. Manche prognostizieren bereits große Erfolgsgeschichten, andere warnen wiederum vor Datenschutzproblemen. Welche Möglichkeiten Clubhouse für Ihr Unternehmen oder Ihre Marke bietet und was Sie dabei alles wissen müssen, haben wir in diesem Blogartikel zusammengetragen.
Was ist Clubhouse und wie funktioniert die App?
Clubhouse ist eine reine Audio-App und unterscheidet sich damit von vielen anderen Social Media Plattformen. Denn im Gegensatz zu Facebook, Instagram und Co. gibt es auf Clubhouse keine Like- oder Kommentarfunktion. So bleibt einem als Nutzer*in nur die Möglichkeit, den Gesprächen zuzuhören oder sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen.
Innerhalb der App treffen sich die User in verschiedenen virtuellen Räumen, in denen Unterhaltungen zu bestimmten Themen stattfinden. Als User können Sie selbst entscheiden, ob Sie einfach nur dem Gespräch zuhören oder aktiv daran teilhaben möchten. Um in Räumen sprechen zu können, die Sie nicht selbst moderieren, müssen Sie per Klick ein Handzeichen geben und können dann von den Moderator*innen zum Sprechen freigeschaltet werden. Manche Räume haben die Funktion, die Hand zu heben aber auch deaktiviert und nur Moderator*innen bestimmen, wer sprechen darf.
Clubhouse setzt auf Exklusivität
Anders als bei anderen Social-Media-Apps können Sie sich momentan nicht einfach bei Clubhouse anmelden. Bislang ist die App nur für iPhone-User mit Einladung verfügbar. Für Android-User ist es momentan noch nicht möglich, die App herunterzuladen und sich bei Clubhouse anzumelden. Mit einem iOS-Gerät haben Sie zwar die Möglichkeit, die App im App-Store herunterzuladen und sich schon mal einen Nutzernamen zu sichern. Um sich jedoch endgültig zu registrieren, benötigen Sie eine Einladung von einem bereits bestehenden Clubhouse-User. Als neuer User bekommt man nämlich zwei Invites, die man verschicken kann. Durch diese Limitierung verbreitet sich die App auch eher unter bereits vernetzten Personen und ähnlichen Gruppen. Diese Exklusivität steht einerseits in Kritik, doch andererseits erregt der begrenzte Zugang auch umso mehr Aufmerksamkeit.
Welche Möglichkeiten bietet Clubhouse für Unternehmen?
Auf Clubhouse sind bereits viele CEOs großer Firmen registriert. Dadurch werden aktuell auch verstärkt Themen diskutiert, die für Gründer, Selbstständige und Unternehmen relevant sind. Clubhouse bietet somit die Chance, mit mehreren Experten in den Echtzeit-Austausch zu gehen und Business-Connections aufzubauen. Würde man versuchen, die Personen auf anderen sozialen Netzwerken wie z. B. Instagram zu kontaktieren, würde man höchstwahrscheinlich einfach in den unzähligen DMs untergehen.
Was jedoch nicht erlaubt ist, ist das Aufzeichnen der Gespräche. Wollen Sie eine Diskussion aufzeichnen, müssen Sie sich eine ausdrückliche Erlaubnis des Gesprächspartners einholen. Diese Einwilligung muss auch nachgewiesen werden können. Außerdem dürfen über die App keine Dienstleistungen verkauft, keine entgeltlichen Workshops angeboten oder aktiv Neukunden umworben werden.
Kritik an der App
Das Thema Datenschutz wird seit Aufkommen der App im deutschsprachigen Raum stark kritisiert. Die App synchronisiert nämlich die Kontakte des Adressbuchs, um einerseits anzuzeigen, wer bereits Clubhouse-User ist und wen Sie noch einladen könnten. Dadurch sammelt Clubhouse personenbezogene Daten von all Ihren Kontakten, auch wenn diese die App gar nicht nutzen. Wenn Sie das nicht möchten, müssen Sie nachträglich den Zugriff zum Adressbuch entziehen. Dafür wählen Sie in den Einstellungen den Punkt „Datenschutz“ aus. Hier können Sie unter dem Punkt „Kontakte“ den Zugang zu Ihrem Adressbuch entfernen. Beim nächsten Aufruf der Einladefunktion von Clubhouse fragt die App dann erneut, ob Sie Clubhouse den Zugriff auf Ihre Kontakte freigeben wollen. Lehnen Sie das ab, können Sie auch keine weiteren Personen in die App einladen.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist, dass Hatespeech und Belästigungen auch vor Clubhouse nicht halt machen. Hier besteht auf jeden Fall Verbesserungspotenzial bei der Rolle der Moderator*innen. Aktuell fehlen in der App Funktionen, um Abmahnungen und Strafen bei rassistischem oder diskriminierendem Verhalten umgehend umzusetzen. Zudem haben User bislang keine Möglichkeit, Verstöße zu melden. Allerdings soll dies durch eine neue Meldefunktion und eigener Community-Guidelines verändert werden.
Wenn Sie bereits Clubhouse-Mitglied sind, dann nutzen Sie die Phase der Exklusivität, um an so vielen Gesprächen wie möglich teilzunehmen. Achten Sie dabei auf Themen, die zu Ihrem Unternehmen passen und wählen Sie die Räume gezielt nach für Sie interessanten Inhalten aus.
Als Unternehmen oder Marke müssen Sie natürlich nicht auf jeden Social Media Trend aufspringen. Aber wer auf Social Media erfolgreich sein will, muss wissen, was die User interessiert und sich daran anpassen. Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem gelungenen Social Media Auftritt. Kontaktieren Sie uns einfach!